Klappentext
"Die Reise nach Maulle au Mer" ist ein Reisetagebuch der besonderen Art - voller Sinn und Unsinn, Geist und Irrwitz, Poesie und Parodie.
Maulle au Mer ist ein öhmiges Fischerdorf in der Brondey, wo feiste Seebären ihre Nauten kalpetern und kornige Maiden ihre Pommer ranzen.
Tauchen Sie ein in diese Welt und lernen Sie Dinge kennen, die Sie schon immer gekannt haben, und Orte lieben, die Sie hassen werden.
Einleitende Worte
Vorwort
Der Autor hat mich gebeten, ein Vorwort für "Die Reise nach Maulle au Mer" zu schreiben, was ich aus guten Gründen abgelehnt habe.
Wie soll man über etwas schreiben, von dem man nicht weiß, was es ist? Ein Weblog? Kurzprosa? Satire? Reiseführerparodie? Kitsch oder Kunst, E oder U? Im Grunde all dies und doch etwas Neues.
Jeder Tag birgt ein Kapitel und jedes Kapitel beginnt mit dem Tagebucheintrag des Ich-Erzählers, eines Touristen in Maulle au Mer. Als Gegengewicht folgt ein Ausschnitt aus einem Reiseführer oder Zeitungsartikel, so als habe ihn der Reisende in sein Tagebuch geklebt. Die Wechselwirkung zwischen beiden ist vielschichtig, oft erschließt ein Text erst den anderen. Dazwischen ein altes Polaroid südländischer Szenerie, ein Hauch von Kuba mit einem Schuss Südfrankreich.
Die Schilderungen des Reisenden sind kafkaeske Kabinettstückchen in manieristischer Prosa, poetische Perlen und Säue mit Rhythmus und Stabreim. Er zeigt darin nicht nur schöngeistige Züge, sondern erweist sich als Gesellschaftskritiker, Schwerenöter und Soziopath. Doch der Leser muss ihn nicht lieben, denn namenlos wie er bleibt, ist er nur Mittler, Hauptakteur ist Maulle au Mer.
Ein Zerrspiegel unserer eigenen Wirklichkeit, eine Utopie und Dystopie zugleich, und nicht zuletzt ein Schauplatz philosophischer Gedankenspiele und Kulisse geistreicher Gleichnisse, all dies ist jener Ort, das öhmige Fischerdorf in der Brondey.Wer Montesquieus "Persische Briefe" und Swifts "Gullivers Reisen" gelesen hat, der ist bereits allen Buchstaben begegnet, die auch in der "Reise nach Maulle au Mer" vorkommen, nur in anderer Reihenfolge. Ohne Thomas Morus gelesen zu haben, kann auch dieser Text nicht unverstanden bleiben.
Eine Besonderheit wird der tägliche Besucher nach Ablauf eines Monats entdecken: Während andere Websites regelmäßig die Inhalte wechseln, um die Leser zu behalten, wird hier monatlich die Leserschaft gewechselt und der Inhalt beibehalten.
Ich hoffe, der Verzicht auf ein Vorwort schmerzt nicht allzu sehr, und wünsche allen Lesern eine nachdenklich heitere Lektüre.
Ihr Walter Eronsen